62% deutscher Büroflächen haben keine moderne Ausstattungsqualität

Oktober 4, 2023

Die Berater von Cushman & Wakefield (C&W) haben für ihre Studie „Obsoleszenz-Risiken erkennen“ Schwächen von Büroimmobiien analysiert. Das alarmierende Ergebnis: nur 38% der Bürogebäude in den Top-5-Märkten entsprechen modernen Standards.

Wie die Immobilienzeitung berichtet, kommen on einer Studie über die deutschen Top-5-Märkte für Büroimmobilen die Experten des Beratungsunternehmens Cushman & Wakefield zu folgenden Erkenntnissen:

  • Büroflächen werden kleiner (C&W gehen von ca. 30% weniger Flächenbedarf aus) – gleichzeitig steigen die Ansprüche daran (z.B. in puncto Nachhaltigkeit)
  • Weiterhin steigt das Büroflächenangebot durch Neubauten – viele der vor der Immobilienkrise geplanten Bauvorhaben werden erst jetzt fertiggestellt und drängen auf den Markt
  • Vor diesem Hintergrund teilt C&W das aktuelle Büroflächenangebot in drei Kathegorien:
    • nur 38% der Flächen entsprechen modernen Standards, was auch mittelfristig zu guter Vermietbarkeit führen sollte,
    • 44% haben durchschnittliche Qualität, was C&W als "mittleres Vermietungsrisiko einschätzt, und
    • 18% sind veraltet – ohne Investitionen in umfassende Sanierung drohe hier ein "erhebliches Vermietungsrisiko"

Zwar ist die Studie fokussiert auf die "Big-5" – München, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf. Doch es darf vermutet werden, dass an B- und C- Standorten die Situation der Liegenschaften eher noch kritischer ist als an den A-Standorten, weil sie weniger im Fokus der Investoren stehen. Aspekte wie Deckenhöhe, Klimatisierung oder Verkabelung – die Ausstattungsqualität also – sind maßgeblich. Zunehmend spielen jedoch auch Nachhaltigkeitsaspekte eine Rolle.

Und da ist der Markt erkennbar im Umbruch. Aktuell haben nur 13% der Büroimmobilien in den Top-Städten ein Nachhaltigkeitszertifikat. Doch von den zwischen 2018 bis 2022 fertiggestellten Objekten weisen bereits ca. 45% ein solches auf. Und für die Fertigstellungen 2023 bis 2027 gehen die Studienautoren sogar von 70% aus.

Denkbar ist somit ein zunehmender "Verdrängungswettbewerb" von gut ausgestatteten, nachhaltigen Büroflächen gegen nicht mehr zeitgemäße, die aktuellen Nutzungsanspüchen nicht genügen.

Auch wenn vielleicht mancher Investor zunächst den Mehraufwand für Nachhaltigkeitszertifikate und gehobene Ausstattung scheut – auf lange Sicht zahlt sich der Aufwand gewiss aus.

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