Preise für energetisch unsanierten Wohnbaubestand im freien Fall

November 1, 2023

Laut einer aktuellen Analyse der JLL Immobilienberatung muss energetisch unsanierter Wohnbaubestand immer höhere Preisabschläge hinnehmen – derzeit 28,7%. Und der Trend verschärft sich.

JLL verglich die geforderten Kaufpreise für Wohnimmobilien (Basis: Wohnungen in 5000 Mehrfamilienhäusern) mit der besten und der schlechtesten Energiebilanz. Das Ergebnis: Gebäude mit den Energieeffizienzklassen G und H müssen im Vergleich mit Angeboten der Klassen A und A+ im Schnitt mit 28,7% Preisabschlag rechnen (dies sind die geforderten Preise – offen bleibt, ob die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise nicht einen noch größeren Preisunterschied aufweisen). Diese Zahlen, erhoben für das dritte Quartal 2023, werden noch einmal bedrohlicher, wenn man sie mit den Vorjahresquartalen vergleicht. In Q III/22 betrug die Preisdifferenz 24,7%, in Q II/21 nur 11,6%.

Einen zusätzlichen Effekt bringt die lokale Leerstandsquote. In Märkten mit 5% Leerstand oder mehr betrug die Preisdifferenz sogar knapp 46 %.

Da die Modernisierungsquote gegenwärtig nur 1% des Gebäudebestands beträgt, prognostiziert JLL: „Eigentümer energetisch schlechter Immobilien werden in Zukunft immer größere Schwierigkeiten bei der Vermietung, beim Verkauf und auch bei der Finanzierung ihrer Immobilien bekommen“. 

Wir meinen: Trotz der Unterstützungen z.B. durch KfW-Modernisierungsdarlehen oder auch die Energiesprong-Initiative zur seriellen Sanierung werden große Teile des Bestands auch auf mittlere Sicht ihre Werthaltigkeit verlieren, weil bei ihnen die energetische Sanierung nicht vorankommt – sei es aus technischen, sei es aus Gründen der Eigentümerstruktur. Da so dem Markt rentable Investments verlorengehen, werden die Wertsteigerungen im Segment energetisch hochwertig umgesetzter Neubauten (A+, noch besser A+ mit Nachhaltigkeitszertifikat/QNH) überproportional sein. 

Vor diesem Hintergrund setzen wir in eigen Projektentwicklungen in aller Regel auf Gebäude mit A+ und Nachhaltigkeitszertifikat/QNH, wie z.B. bei unserem aktuellen Projekt mit 26 Wohneinheiten in Magdeburg.


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